Kirchen und Kapellen

Heiligenhäuschen - Siebenschläferkapelle

An der Straße zwischen Weyhers und Ried, unweit des Rudolfshofes, steht eine kleine Kapelle, das sogenannte Heiligenhäuschen.  Nach der Sage wurde das Heiligenhäuschen aus Dank und zur Erinnerung an die wunderbare Errettung  der Bürger vor der herannahenden Schwedenschar im Dreißigjährigen Krieg errichtet. Erwähnt wird es erstmalig im Jahr 1656. Seit dem ersten Weltkrieg fand am Freitag der Bittwoche (Freitag nach Christi Himmelfahrt) eine Prozession dorthin und eine Andacht statt. Dieser fromme Brauch verlor sich in den sechziger Jahren und bald setzte ein rapider Verfall des Gebäudes ein. Die aus einem Holzklotz geschnitzte Siebenschläfergruppe aus 1774, der das Kapellchen seinen Namen verdankt, verschwand. Ende der siebziger Jahre bot das Kapellchen ein trauriges Bild der Verwahrlosung.

Auf verschieden Initiativen wurde ein Nebau beschlossen. Dazu wurde das alte Heiligenhäuschen abgebaut und steht heute im Hessenpark im Taunus. Dieser Neubau wurde als Eigentum der Gemeinde Ebersburg schließlich im Jahre 1987 fertiggestellt, ohne dass er im Rahmen der Kirchengemeinde eine rechte Funktion erhielt.

Zum Glück endet die Geschichte um das Heiligenhäuschen nicht! Im März 2000 wurde ein gemeinnütziger "Verein Siebenschläferkapelle Weyhers/Ebersberg e.V." gegründet, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die seit 1987 fertiggestellte Wegekapelle in das religiöse Brauchtum der katholischen Pfarrei einzubeziehen und die Kapelle zu pflegen und vielleicht mit einem Altarbild auszustatten. Die glücklich wiedergefundene Siebenschläferfigur bildet den Mittelpunkt des Altarbildes.

·     Der Verein unterstützt mit seiner Arbeit die mit der Pfarrei Weyhers verbundene kirchliche Nutzung der Kapelle. In der Bittwoche findet am Freitag, am Hagelfeiertag, eine Wallfahrt mit Andacht an der Kapelle statt.  Der Verein bietet im  Anschluss an die Wallfahrt die bekannten „Wallwecken“ und einen Umtrunk an. Ferner findet zum „Siebenschläfertag“ jährlich ein Sonntagsgottesdienst unter freiem Himmel statt. Der Besuch ist seit Jahren kontinuierlich angestiegen. Auch hier bietet der Verein anschließend eine Verköstigung mit Umtrunk an. Schließlich gibt es jeweils nach den Sommerferien einen Kindergottesdienst mit sich anschließendem Besuch bei einem heimischen Handwerksbetrieb (Steinmetz, Schmied, Schreiner usw.)

(Siehe hierzu auch Rubrik "Lebendige Gemeinde - Siebenschläferverein".


Quelle: Chronik zum 150jährigen Kirchweihjubiläum 1998 und Dokumentation der Vereinsgeschichte